Sie haben noch nie mit den Lenormand Karten gearbeitet und wissen vielleicht gar nicht was das überhaupt für mysteriöse Karten sind? Kein Problem, mit diesem Leitfaden für angehende Kartenleger und Kartenlegerinnen lernen Sie den Umgang mit den Karten in Nullkommanichts. Es ist kinderleicht, Sie werden sehen!
Sie haben sich also dazu entschieden, dass Sie gerne das Kartenlegen erlernen möchten. Glückwunsch, es wird Ihr Leben bereichern. Selbst wenn Sie im Moment noch nicht daran glauben sollten, dass die Karten Ihnen verborgenes Wissen offenbaren können, alleine die Beschäftigung damit wird Sie in Ihrer persönlichen Entwicklung voran bringen.
Es gibt viele Wege sich der spirituellen Welt zu nähern, aber das Kartenlegen ist nach meiner Erfahrung die einfachste Möglichkeit und vor allem eine Möglichkeit, die bereits nach kurzer Zeit zu Ergebnissen führt, die Sie verblüffen können. Trotzdem sollten Sie nicht erwarten, dass Sie an einem Wochenende zum Experten werden. Den Umgang mit den Lenormandkarten kann jeder schnell erlernen, aber um sie wirklich zu meistern braucht man ein Leben lang. Letzteres gilt im Grunde für jede Fähigkeit, die es sich zu erlernen lohnt.
Wie also beginnen Sie jetzt Ihren Weg?
Betrachten Sie das Kartenlegen wie eine neue Sprache. Zunächst einmal erlernen Sie einen Grundwortschatz und die grundlegende Grammatik einer Sprache. Dann beginnen Sie mit diesem Wissen einfache Sätze zu formulieren. Darauf aufbauend verbreitern Sie nach und nach Ihren Wortschatz und bilden komplexere Satzstrukturen. Danach ist es einfach eine Frage der Übung, Sie müssen sprechen. Nur so lernen Sie die Sprache.
Fünf Schritte, um die Sprache der Karten zu erlernen
Schritt 1: Kartendeck
Als erstes brauchen Sie natürlich ein Kartendeck. Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichsten Sets und Sie finden auch in diesem Blog eine ganze Reihe von Rezensionen, in denen ich meine Meinung zu diversen Kartendecks äußere. Eine Übersicht verschiedener Kartendecks finden Sie hier: Lenormand Kartendecks. Man sollte sich bei seiner persönlichen Wahl natürlich immer von der eigenen Intuition leiten lassen, aber empfehlen kann ich für Anfänger wie Fortgeschrittene zum einen das von mir selbst gestaltete Mondnacht Lenormand Kartendeck oder zum anderen die Blaue Eule* aus dem Königsfurt Verlag.
Sie müssen natürlich nicht auf ein gekauftes Kartendeck zurückgreifen, auch mit einem selbst gebastelten Kartenset funktioniert das Orakeln wunderbar. Im Grunde brauchen Sie nur 36 Karteikarten und versehen sie mit den entsprechenden Nummern und Symbolen. Schon kann es los gehen. Aber je nachdem wie groß Ihr künstlerisches Geschick ist, macht es mit einem gekauften Set möglicherweise mehr Spaß. 😉
Schritt 2: Grundwortschatz
Im zweiten Schritt lernen Sie den Grundwortschatz. Lesen Sie dazu meinen Artikel:
Das ABC des Kartenlegens – die Grundbedeutungen der Lenormandkarten.
Am besten legen Sie dabei Ihr Kartendeck vor sich aus, lesen dann in meinem Artikel die Beschreibung einer Karte durch und vertiefen sich in die entsprechende Karte. Schauen Sie sich das Symbol so genau wie möglich an und versuchen Sie zu fühlen, was Sie beim Betrachten der Karte empfinden. Denken Sie darüber nach, warum wohl genau diese Karte die beschriebenen Eigenschaften hat. Malen Sie in Ihrem Kopf ein möglichst genaues Bild der Karte und verbinden Sie es mit den beschriebenen Eigenschaften. Je mehr Sinne Sie dabei einsetzen, desto besser. Fühlen, riechen und hören Sie die Karten!
Betrachten wir als Beispiel gemeinsam die erste Karte des Lenormand Decks, den Reiter, wobei ich mich hier auf das Mondnacht Lenormand beziehe. Bei anderen Kartendecks kann die Gestaltung durchaus auch anders aussehen.
Der Reiter steht für das Überbringen guter Nachrichten, für Dynamik, er bringt Dinge in Bewegung und ist eine rundum positive Karte.
Nehmen Sie die Karte in die Hand und betrachten Sie das Bild. Versetzen Sie sich in die Position des Reiters. Sie spüren die Kraft des Pferdes unter Ihnen und den Wind im Gesicht. Sie atmen tief durch und genießen die duftenden Blumen der umliegenden Wiesen. Spüren Sie den Stolz mit dem dieser vornehme Reiter sein Pferd bewegt. Sie hören das Traben der Hufe, nichts kann diesen Mann aufhalten, er setzt sich in Bewegung und überbringt die Nachricht, die ihm voller Zuversicht anvertraut wurde.
Lassen Sie einfach Ihrer Phantasie freien Lauf, versuchen Sie Ihr eigenes Bild dieser Karte zu empfangen und schmücken Sie es aus. So gehen Sie mit allen 36 Karten vor. Je gründlicher Sie sich dieser Übung widmen, desto leichter wird später das Deuten der Karten.
Schritt 3: Grammatik
Im nächsten Schritt lernen Sie die Grammatik. Das bedeutet, dass Sie lernen, wie man die Karten auslegt. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten, wie man die Karten auslegen kann und jeder Kartenleger hat da seine eigenen Vorlieben. Ich werde im Laufe der Zeit einige dieser Systeme in diesem Blog beschreiben, aber im Moment beginnen wir mit der großen Tafel. Dass Ihnen das jetzt noch nichts sagt, macht nichts! Lesen Sie einfach gleich meinen Artikel:
Grundlagen des Kartenlegens – die große Tafel.
Schritt 4: Sprechen
Sie haben die Grundbedeutungen der Karten gelernt und Sie wissen jetzt auch, wie man die große Tafel auslegt? Hervorragend, auf geht’s zum nächsten Schritt: Sie lernen sprechen.
Zunächst befassen wir uns mit der Frage welche Karten denn nun in welcher Reihenfolge miteinander verbunden werden sollen. Lesen Sie hierzu meinen Artikel:
Grundlagen des Kartenlegens – Deutungsstränge in der großen Tafel.
Als nächstes müssen Sie verstehen, wie man aus mehreren Karten mit ihren Grundbedeutungen eine neue Aussage bildet. Lesen Sie dazu meinen Artikel:
Grundlagen des Kartenlegens – Kombinationen bilden und deuten.
Schritt 5: Aufbauwortschatz
Wenn Sie die Schritte 1 bis 4 gründlich absolviert haben, dann haben Sie nun das Rüstzeug, um selber Antworten in den Karten zu finden. Um Ihre Fähigkeiten jetzt weiter auszubauen, sollten Sie sich nach und nach auch mit den tiefer gehenden Bedeutungen der Karten und vor allem den unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten beschäftigen. Ich hoffe, dass meine in diesem Blog erscheinenden Artikel Ihnen dabei helfen können. Ein erster Schritt ist die Beschäftigung mit den Beiträgen zu den Deutungen der Einzelkarten.
Und was kommt jetzt?
Üben, üben, üben… und regelmäßig Artikel in diesem Blog lesen. 😉
Zum Schluß noch ein kleiner Tipp: Als Anfänger fällt es manchmal schwer sich gleich alle Positionen der Karten und deren Bedeutungen zu merken. Hilfreich kann dabei eine Legeschablone sein, auf der diese Informationen abgedruckt sind. Eine von mir in dieser Weise gestaltete Unterlage zum Kartenlegen finden Sie hier: das Grand Tableau.
Bildernachweis
Girl in library* – photodune 6188052
(* = Werbepartner)