In diesem Artikel stelle ich Ihnen eine weitere Methode vor, mit der Sie Informationen aus der Großen Tafel herauslesen können. Man bezeichnet diese Technik im allgemeinen als Siebenerauszählung, basierend auf der Vorgehensweise, dass man im Kartenbild jede siebte Karte zur Deutung heran zieht.
Wie funktioniert die Siebenerauszählung?
Die Anwendung dieser Technik ist ganz leicht umzusetzen. Wie bereits erwähnt, zählt man die Karten ab und nimmt gedanklich jede siebte Karte heraus. Am besten schiebt man dabei in der Großen Tafel die Karten ein paar Millimeter nach oben, so dass man sie auf den ersten Blick im Kartenbild erkennen kann, ohne sie tatsächlich herausnehmen zu müssen.
Diese sich daraus ergebenden fünf Karten werden nun als zusammenhängender Deutungsstrang gedeutet. Anders als bei der Fünferauszählung, die eine sehr ähnliche Vorgehensweise verfolgt, startet man bei der Siebenerauszählung jedoch nicht im Haus des Reiters als erster Karte, sondern beginnt bei dem Signifikator der jeweiligen Frage. Hat man bei seiner Zählung das Ende des Kartenbildes erreicht, d.h. das Haus des Kreuzes (36), dann fährt man mit der weiteren Zählung im Haus des Reiters (1) fort.
Die folgende Grafik soll die Vorgehensweise noch einmal veranschaulichen und nimmt dabei an, dass es sich hier um eine berufliche Frage gehandelt hat, d.h. wir suchen als üblichen Signifikator für den Beruf im Kartenbild die Karte Anker (35) und beginnen dort mit der Auszählung, wobei der Anker selbst nicht mitgezählt wird.
Welche Aussage machen die Karten der Siebenerauszählung?
Die meisten Kartenleger sehen in der Siebenerauszählung eine Schlussfolgerung oder ein Fazit, bezogen auf den jeweiligen Signifikator. Diese fünf Karten bewerten das Vergangene oder Gegenwärtige und geben einen Ausblick auf das Zukünftige. Man kann die Siebenerauszählung in diesem Sinne sehr gut einsetzen, um einen Schlusssatz zu formulieren, oft auch verbunden mit einem Appell an den Ratsuchenden.
Ein Beispiel
Betrachten wir uns beispielhaft einmal die folgenden fünf Karten und nehmen an, dass es bei der Frage um die Unzufriedenheit mit der eigenen Situation am Arbeitsplatz geht.
Schiff und Mond stehen oft für unerfüllte Wünsche. Der Ratsuchende findet hier keine Zufriedenheit in seinem Job, weil er an diesem Arbeitsplatz seine Träume nicht verwirklichen kann. Die Störche zeigen an, dass es zu einer Veränderung kommen muss, damit diese Sehnsüchte Erfüllung finden können. Störche und Mond sagen auch aus, dass diese Veränderung im Inneren des Fragestellers passieren muss, er muss sein Denken verändern. Das Kind lässt nun erkennen, dass die Zukunft tatsächlich einen beruflichen Neuanfang bringen kann, vielleicht einen neuen Arbeitsplatz, an dem er seine Ambitionen besser ausleben kann. Die Eulen als letzte Karte dieser Reihe können für eine Beratung stehen und möglicherweise einen Weg in die neue Zukunft weisen. Eine Berufsberatung oder ein Coaching könnten dem Ratsuchenden helfen sich seiner Sehnsüchte bewusst zu werden und Möglichkeiten der Umsetzung aufzuzeigen. Der Appell könnte hier insbesondere sein, sich der Möglichkeiten einer professionellen Beratung zu öffnen, oder auch eine Umschulung in Betracht zu ziehen.
Abbildungen der Lenormand Karten aus dem Mondnacht Lenormand